DFB-Team setzt Zeichen und verliert Auftaktspiel

24.11.2022

Auf die sportpolitische Niederlage folgte die Pleite auf dem grünen Rasen. Erst unterlag die deutsche Fußball-Nationalmannschaft dem Weltverband, dann zogen die Flick-Schützlinge bei der WM gegen Japan den Kürzeren.

Doch der Reihe nach: Ein Statement gegen das Verbot der One-Love-Binde wollten die bundesdeutschen Kicker setzen und hielten sich vor dem Anpfiff ihres Auftaktmatches demonstrativ die Hand vor den Mund. Die Aktion wurde seitens der Öffentlichkeit grundsätzlich begrüßt, aufgrund ihrer Halbherzigkeit und mannigfachen Auslegbarkeit aber auch kritisiert.

Vorausgegangen war eine wochenlange Diskussion um die in Regenbogenfarben gehaltene Armbinde, deren Tragen eine Solidaritätsbekundung mit allen Formen der hetero- wie gleichgeschlechtlichen Liebe darstellt. Sehr zum Missfallen des WM-Ausrichters, sehen sich homosexuelle Kataris doch ausgeprägten Repressionen gegenüber.

Die Hand-vor-den-Mund-Geste stellte eine Art Kompromiss dar, da der Weltfußballverband drohte, das Tragen der One-Love-Binde zu sanktionieren. Der Drohung beugten sich sowohl der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine leitenden Organe wie das kickende Personal der WM-Endrunde. Letztere Gruppierung musste aufgrund der Kürze des Einlasses keine negativen Folgen befürchten - auch, weil man die elf Protagonisten im TV lediglich von der Seite zu sehen bekam. Auf den Rängen des Stadions war die Gebärde ohnehin nur schemenhaft wahrzunehmen.

Nach vollzogener Stellungnahme, begaben sich die Fußballprofis an ihre eigentliche Arbeit auf dem grünen Rasen. Zunächst mit Erfolg, lag die DFB-Auswahl doch bis zur 75. Spielminute mit 1:0 in Front. Die Schlussviertelstunde gehörte allerdings den Japanern, die nach einem mustergültigen Konter zunächst ausglichen. Dem in der 84. Minute folgenden 1:2 hatten die Deutschen nichts mehr entgegen zu setzen.