Frankreich ohne Benzema

16.04.2016

Die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich steht kurz bevor. Während viele Spieler auf eine Nominierung für ihr jeweiliges Land hoffen, steht jetzt bereits fest, dass Karim Benzema nicht dabei sein wird. Aus einem gemeinsamen Beschluss des Präsidenten des französischen Fußball Verbandes und des Nationaltrainers Didier Deschamps geht hervor, dass der Stürmer bei der Auswahl des Kaders nicht berücksichtigt wird. Das hat allerdings nicht mit seinen sportlichen Leistungen zu tun, sondern mit einer brisanten Affäre, in die Benzema verwickelt sein soll. In diesem Skandal soll er als Komplize bei einer Erpressung gegen seinen ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena mitgewirkt haben. Valbuena soll demnach aufgefordert worden sein 150.000 € zu zahlen, um die Veröffentlichung eines Sex-Videos zu verhindern.

Nachdem die Ermittlungen gegen Benzema im November 2015 öffentlich wurden, schloss ihn der französische Verband kurze Zeit später von der Nationalmannschaft aus. Die zuständigen Ermittler hatten im März diesen Jahres ein vorher bereits verhängtes Kontaktverbot zwischen Benzema und Valbuena aufgehoben, so dass es für Nationaltrainer Deschamps durchaus möglich gewesen wäre, beide Spieler in den Kader für die EM zu berufen. Allerdings muss jeder Nationalspieler neben den fußballerischen Qualitäten auch wichtige Werte mitbringen, wie Deschamps die Entscheidung gegen eine Nominierung Benzemas begründete. Die Fähigkeit, sich für das Team einzusetzen und ein vorbildliches Auftreten sind unabdingbar. Frankreich wird demnach ohne den besten aktiven und den drittbesten französischen Torschützen aller Zeiten auskommen müssen. In 81 Länderspielen hat Karim Benzema 27 Tore erzielt. Vermutlich wird kein weiteres Spiel und auch kein Tor mehr hinzukommen.