Deutschland ereilt Weltmeister-Fluch

28.06.2018

Deutschland ereilt Weltmeister-Fluch – schlechte Karten für die Europameisterschaft?

Das 0:2 gegen Südkorea im dritten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft bedeutete das ebenso frühe wie blamable Ausscheiden des amtierenden Titelträgers aus dem Turnier. Doch steht dieser damit automatisch vor einer ungewissen Zukunft?

Die Probleme häuften sich

Eigentlich meinte es das Los gut mit der DFB-Auswahl. Auf dem Weg ins Viertelfinale galten die Gruppengegner aus Mexiko, Schweden und Südkorea als bestenfalls kleine Stolpersteine. Dass sich der Weltmeister mit lediglich einem Sieg und zwei Niederlagen dennoch frühzeitig auf die Heimreise begeben musste, kam daher überraschend. Ein unglückliches Händchen von Bundestrainer Jogi Löw bei der Kaderzusammenstellung, ein nicht optimal gewähltes Mannschaftsquartier sowie offenbar eine intern fehlende Hierarchie ließen das größte Desaster in der Geschichte des deutschen Fußballs dennoch Wirklichkeit werden.

Der Weltmeisterfluch schlägt zu

Deutschland reiht sich damit in die Riege prominenter Vorgänger ein. Schon im Jahre 2002 scheiterte Frankreich als Weltmeister in der Vorrunde. Ähnlich erging es Italien 2010, das als Titelträger nicht über die Gruppenphase hinauskam. Ein Schicksal, das auch Spanien 2014 heimsuchte: Die hochgelobten Südeuropäer ließen zu keiner Zeit ihre Ambitionen erkennen. Nun also Deutschland, das ebenfalls mit dem Pokal in den Händen vorzeitig nach Hause geschickt wurde. Übrigens gelang es seit 1962 keinem Team mehr, seinen WM-Titel zu verteidigen.

Gute Chancen für die EM-Auslosung

Nachfolgen für die DFB-Elf müssen dennoch nicht befürchtet werden. Trotz der Blamage in Russland steht Löws Team weiterhin auf einer guten Position im internationalen Ranking. Für die im Dezember stattfindende Auslosung zur Qualifikation der Europameisterschaft 2020 wird man sich also keine Sorgen machen müssen – es drohen nur leichte Gruppengegner. Dennoch muss die Nationalmannschaft die Warnsignale der Stunde erkennen. Ohne einen zumindest kleinen Umbruch im Kader könnte es schwerfallen, an frühere Erfolge anzuknüpfen.